Lisa Germano – Slide
Eigentlich hatte sie ein festes Engagement als Geigerin der Smashing Pumpkins. Doch Lisa Germano schaffte es, Billy Corgan schon bei den ersten Proben derart zu nerven, daß er kurzerhand auf sie verzichtete. Lisa Germano ist schon seit Jahr und Tag als exzentrisches Allround-Talent verschrien, das am liebsten alles im Alleingang erledigt.
Das gilt auch für SLIDE, ihr fünftes Album- und doch wieder nicht. Schließlich wartet die Dame dabei mit einem Instrument auf, das den Namen „fun machine“ trägt und so gar nicht zu ihrem schwerblütigen Songwriting paßt: ein klappriges altes Keyboard, das sich vor allem für kitschige Rumba-Rhythmen eignet. Genau die hat Produzent Tchad Blake bei ihren traurigsten Stücken eingesetzt und läßt sie somit-wie das ganze Album – gleich viel positiver klingen. Ein Novum, das Lisa Germano allerdings nicht davon abhält, auch weiterhin über ihre Lieblingsthemen (Angst, Hoffnungslosigkeit und Liebe) zu grübeln. Denn: „It’s easier to be miserable and depressed and bitter.“ Anscheinend kann Lisa gar nicht anders, als in verschrobenen, melancholischen Songs zu schwelgen. Unterstützt von Studio-Cracks wie Drummer Jerry Maratta (Peter Gabriel), Gitarrist Joe Gore und Bassist Jerry Scheff (Elvis Costello) intoniert sie denn auch schrammeligen Folk, diffusen Depri-Rock und rabenschwarze Balladen, die selbst den allerglücklichsten Menschen in einen Trauerkloß verwandeln müssten.
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