LoneLady – Nerve Up
Julie Campbell sieht ein bisschen aus wie Elly Jackson von La Roux, bevor die am Morgen in einer zweistündigen Prozedur ihre Frisur in Form gebracht hat. Die Sängerin/Gitarristin/Songschreiberin aus Manchester legt also Wert auf ihr Image, aber nur so weit, wie es ihrem artsy Workingclass-Anspruch genügt, der als Gegenentwurf zur glamourösen Indiepopperin des Jahrgangs 2009 zu verstehen ist. Nicht zuviel Haarspray bitte.
In seinen besseren Momenten klingt dieser dunkelgraue Prä-Industrial-Indie-Pop, aus dem das Echo von Bands wie Wire und Joy Division, der gehetzte Funk der No Wave widerhallt, tatsächlich wie die musikalische Ausschmückung einer dem jahrelangen Verfall preisgegebenen Industriestadt im Nordwesten Englands, in seinen schlechteren wie Melissa Etheridge.
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