Luka Bloom – Amsterdam
Luka Bloom ist der jüngere Bruder des irischen Liedermacher-Papstes Christy Moore, vor dessen übermächtigen Schatten Luka Ende der Achtziger für einige Zeit in die Staaten geflohen ist. In zwei Jahrzehnten einer stetigen, aber unspektakulären Laufbahn hat sich Barry Moore, wie Luka Bloom bürgerlich heißt, einen erstklassigen Namen unter seinen Songschreiberkollegen und eine kleine, aber offenbar treue Fangemeinde erarbeitet. Die schätzt ihn als Mann für’s Bittersüße, für delikate, elegische Klänge und makelloses Handwerk. Blooms Neigung zum klanglichen Feinschliff sichert dem 47-Jährigen die Sympathie seines mittlerweile in die mittleren Jahre gekommenen Stammpublikums, mag aber dazu beigetragen haben, dass er vom Boom der Singer/Songwriter der jüngeren Generation nicht profitiert hat. Letzteres ist schade, wie der vorliegende Mitschnitt aus dem „Koninklijk Theater Carre“ in Amsterdam nahelegt. Denn der Ire hat nicht nur reichlich eigene Songs der Güteklasse A zu bieten (etwa seine Klassiker „Gone To Pablo“, „Don’t Be So Hard On Yourself“ und „Fertile Rock“), sondern ist auch exzellenter Interpret fremder Stücke, wie er anhand von „Sunny Sailor Boy“ aus der Feder von Ex-Waterboy Mike Scott, von Bob Marleys „Natural Mystic“ und Dylans „Make You Feel My Love“ beweist. Nur wünscht man sich manchmal, dass Bloom seine exzellente Gitarrentechnik und seine saubere Tenorstimme vergessen, und ein paar Ecken und Kanten, etwas mehr „Dreck“ und damit etwas mehr Leben in seiner meisterlichen Performance zulassen würde. www.lukabloom.com
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