Luka Bloom – Riverside

Wäre „schön“ nicht längst zum Allerweltswort verkümmert, das Prädikat würde Luka Blooms LP-Debüt exklusiv zustehen. Der Ire hat (um deutsch-deutschen Jargon zu pflegen) vor zwei Jahren von Dublin nach Washington gemacht und dort inzwischen die Club-Ochsentour erfolgreich absolviert – unter anderem als Vorkämpfer für die Hothouse Flowers, Pogues und Sineod O’Connor. Was spielt er? Zwei Sorten Folklore: entweder solo – oder mit herrlich dezenter Unterstützung von Akustik-Bass, E-Gitarre (Marke wachsweich), Cello und pluckernder Perkussion. Hier raspelt er Songs, schnell, in geordneter Unruhe und mit eindrucksvoller Zitterstimme – dort singt er Samtballaden, melancholisch, zum Drinversaufen. Bloom bietet eine konventionelle Arbeit an, die aber nicht auf eingefahrenen Gleisen rutscht, sondern attraktiv über die gefühlsmäßige Rumpelstrecke holpert. Ein weiterer Treffer aus Irland, die lyrischere Ausgabe eines Andy While vielleicht.