Luna – The Days Of Our Nights
Sie können einem leid tun: Luna aus Boston veröffentlichen schon seit Jahren gute Alben, die von der Kritik gelobt, von der breiten Masse aber übersehen werden. Warum, weiß niemand, am wenigsten Luna selbst. Deren Kopf, Dean Wareham, stand bereits mit Galaxie 500 vor dem Durchbruch, dem ein plötzlicher Split zuvorkam. Wenn Wareham mit Luna die Anonymität und das Musizieren jenseits von kommerziellen Zwängen sucht, dann hat er seine Erfüllung gefunden. Vor allem, seit das Quartett vom Major Warner gedroppt wurde und nun völlig „independent“ operiert. Das dürfte langfristig die bessere Ausgangsbasis für Lunas melancholischen Minimalisten-Rock sein. Der orientiert sich mittlerweile so stark am Schaffen derVelvet Underground, daß er kaum vom Original zu unterscheiden ist. Die Vier lieben es melancholisch bis morbide – und neuerdings auch ein wenig melodramatisch. Unter der Regie von Paul Kimble (ex-Grant Lee Buffalo) haben sie ihren rabenschwarzen Klangteppich um Percussions, Streicher, Choräle Gesänge und allerlei Filigranes erweitert. Dadurch wird das Ganze zwar nicht fröhlicher, unterstreicht die sakrale Stimmung aber derart, daß sich dem perplexen Hörer die Nackenhaare sträuben.
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