Luther Allison – Live In Chicago
„You can take the bluesman out of Chicago, but you can’t take Chicago out of the bluesman“: Stimmt schon, vor allem wenn dieser Satz – wie im vorliegenden Fall – mit Luther Allison in Verbindung gebracht wird. Jenem Veteranen, der von seinem Pariser Exil aus den Europäern den Blues predigte, doch wie so oft als Prophet im eigenen Land nichts galt. Das änderte sich erst, als er 1995 – mittlerweile 56jährig heimkehrte und beim Chicago Blues Festival so ziemlich alles von der Bühne blies, was Rang und Namen hatte. Zwei Jahre später war Allison tot. Hier also ist sein Vermächtnis. Und was für eines: CD 1 des Doppel-Silberling enthält Ausschnitte jenes längst legendären Auftritts in der „windy city“. Allison ist prächtig bei Stimme, sein Singlenote-picking eine Klasse für sich, die Band perfekt eingespielt, die Memphis Horns blasen um ihr Leben, und im Medley „Gambiers Blues/Sweet Little Angel“ jammt Luther mit Otis Rush. Ähnlich gehaltvoll geht’s auf CD 2 weiter, die in schlichter, aber effektvoller Ouartettbesetzung unter anderem in Buddy Guys Club in Chicago eingespielt wurde. Hier wie dort gilt: Die Jungs brauchen Zeit zum Spielen. Unter fünf Minuten geht da nichts. Viele der meist von Allison und Co-Gitarrist James Solberg geschriebenen Stücke überschreiten gar locker die Acht-Minuten-Grenze, kommen aber dennoch kompakt wie Kanonenkugeln rüber. Und mit genauso viel Durchschlagskraft.
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