Madonna :: Chefinnen-Pop

Doch, der Wirbel um dieses „Konzert“ war amtlich. Madonna live! Nach siebenjähriger Showpause! Und das auch noch gratis (die Karten hatten Radiosender unter ihren Hörern verlost). 3000 Tickets gab es für die Show im legendären Roseland Ballroom mitten in Manhattan, jenem Club also, in dem das Material Girl vor 18 Jahren zum letzten Mal aufgetreten war, damals noch im Vorprogramm der Boygroup New Edition (kennt heute kein Schwein mehr). Nur Stehplätze, auch für die Promis – im Publikum gesehen: Schauspielerin Gwyneth Paltrow und die kettenrauchende Designer-Diva Donatella Versace -, und dann auch noch ein Vorprogramm, das keinen wirklich interessierte (Everlast und Deep Dish)…aber die Pop-Königin mochte ihre Partygäste offenbar nicht lange warten lassen, denn schon um halb neun (!) startet an diesem Sonntag Abend die gerade mal 25 Minuten währende – äh – Einlage. Für die hatte sich Madame von dem Designerduo Domenico Dolce und Stefano Gabbana nicht nur ihre Urban Cowgirl-Klamotten entwerfen lassen, die beiden Italiener durften auch gleich die Bühne im Western-Look stylen, Pseudo-Bulle und weißer ’65er-Pickup-Truck inklusive. Zum Einstand gibt‘ s mit „Impressive Instant“ gleich eine Prise Sex-Pop (wir sprechen schließlich von Madonna), und auch der Rest der Show – möglicherweise gedacht als Art Warm-Up für eine im nächsten Jahr anstehende Tour – wird ausschließlich mit Songs aus dem „Music“-Album bestritten: „Runaway Lover“, der neuen Single „Don’t Tell Me“ mit Producer Mirwais an der akustischen Gitarre und einem Streicher-Ensemble, dem balladesken, unser aller Liebling Britney Spears gewidmeten „What It Feels Like For A Girl“ und zum Finale dem frenetisch beklatschten „Music“. Die 42-Jährige, knapp drei Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes erstaunlich fit und locker wirkend (kommt cool für einen Weltstar, sich rücklings ins Publikum fallen zu lassen), hat für ihre Rückkehr auf die Bühne wie gehabt einiges für’s Auge aufgeboten: sechs Tänzer demonstrieren professionelle Gelenkigkeit, eingestreute Video-Sequenzen vermitteln Arena-Flair. All das mag in Verbindung mit der solide agierenden Band – vier Musiker, zwei Backgroundsängerinnen von dem mehrheitlich brummeligen Sound durchaus abzulenken (angeblich ist der ja im Roseland Club des öfteren so mies) -ja, und dann ist alles auch schon wieder vorbei. Am nächsten Tag werden sich die meisten Gazetten an Madonnas Britney-Spears-T-Shirt festbeißen, rätseln, ob das nun eine Hommage oder eine Verarsche war. Also wirklich, Probleme haben diese Amis… www.madonnnamusic.com