Madonna – Truth Or Dare/In Bed With Madonna
Im Kino war’s eine etwas zweifelhafte Angelegenheit, aber jetzt ist dieses Werk endlich da, wo’s hingehört: auf dem Markt für Musikvideos. Als solches funktioniert .In Bed With Madonna* nämlich prächtig, denn der Hauptkritikpunkt, dem gerade dieser Film bei seiner Kinopremiere ausgesetzt war, fällt jetzt weg: Von einem Musikvideo erwartet niemand so etwas wie .Wahrheit“ oder .Realismus“, also wird sich jetzt wohl auch kaum einer mehr daran stören, daß die angeblich dokumentarischen Sequenzen Videos von Madonnas .Blonde Ambition‘-Tour alles mögliche einfangen, nur nicht die Realität im Lebensalltag der Frau Ciccone. Konsequenterweise sind sie auch in einer hart kontrastierten Schwarzweiß-Optik gehalten, die viel mehr mit überstylten Promo-Clips als mit Dokumentar-Schwarzweiß zu tun hat. So sehr sich Madonna auch die Mühe gibt, den Anschein von Authentizität zu erwecken — ins Bett darf die Kamera natürlich außer bei den klar inszenierten Matratzen-Shots nicht mit. So bleibt als einziges offenbartes Geheimnis, wie lief die Dame eine Wasserflasche in ihren Hals einführen kann. .Truth Or Dare“ enthält weder Wahrheit noch Wagnis, ist aber ein geschickt und kurzweilig montiertes Show-Spektakel, bei dem die Inszenierung ouf der Bühne allerdings beeindruckender ist als jene hinter den Kulissen.
So gibt’s auch nur für die zu kurzen Konzertimpressionen und die nervige deutsche Teil-Synchronisation Punktabzüge.
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