Make Up – In Mass Mind

Make Up meinen es ernst. Sie wollen mit ihrem schwitzenden Soul-Trash die Marktgesetze des Rockgeschäfts auf den Kopf stellen und die Mauern zwischen darstellenden Musiker und dem Zuhörer niederreißen. Nichts geht ihnen mehr gegen den Strich als selbstverliebte Rock ’n‘ Roll-Pantomime. So forden sie das Publikum zum aktiven Mitmachen („Come Up To The Microphone“) auf und feiern live regelrechte Orgien wider die Lethargie. Daß dies vor ihnen James Brown und MC5 in ähnlicher Form versucht haben, ist ihnen dabei genauso bewußt wie die Notwendigkeit zur Selbstinszenierung. So treten sie bevorzugt in wechselnden Banduniformen auf und verbreiten eine hektische Geschäftigkeit, wo immer sie auftauchen. Ob sie damit im Jahr 1998 eine Revolution starten und dem Kapitalismus ein Bein stellen können, bleibt zwar abzuwarten, ihr enervierender Call & Response ist musikalisch aber in jedem Falle die heißeste Scheiße, die sich im Spannungsfeld aus Noise-Rock und Soul-Funk in den letzten Jahren entwickelt hat. Yeh!