Mansun – Attack Of The Grey Lantern
Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht. Mansun aus dem nordenglischen Chester beherrschen die Beatles ebenso perfekt wie das ABC des Glam, Grunge, Brit-Pop und – man höre und staune – Rap. Die letzten 20 Jahre Subkultur, aufgearbeitet in elf Sonigs, wie sie kleptomanischer und (stimmiger kaum sein könnten. Ob schwülstige Streicher-Arrangements wie im Opener ‚The Chad Who Loved Me‘, Psychedelisches für den Dancefloor (‚Taxloss‘), theatralische Schmachtfetzer wie ‚Wide Open Space‘ oder Ohrwürmer a la ‚She Makes My Nose Bleed‘, das Quartett um Paul Draper setzt sich am liebsten zwischen alle Stühle. Keine Band der Gegenwart gibt sich respektloser und doch zielstrebiger als die vier Twentysomethings. Von Anleihen bei Bowie, ABC, Clash, Suede bis hin zu N.W.A.’s ‚Straight Outta Compton‘ ist ihnen nichts und niemand heilig. Dabei tragen sie am liebsten dick auf, geben sich betont frivol (‚Stripper Vicar‘), schwelgen in Pathos, affektiertem Gesang und geradezu epischen Songs, die sich wie bei ‚Dark Mavis‘ auch schon mal über acht Minuten erstrecken.
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