Seit fast einem Jahrzehnt verblüfft die Combo um den eins-tigen GuruGuru-Bassisten und heutigen Sousaphon-Experten Uli „Reverend“ Krug und den Sänger/Songschreiber Doc Wenz mit wundersam authentischer New-Orleans-Musik. Angefangen hatten die Herren in Mannheim einst mit einem Marching-Band-Konzept nach dem Vorbild der Dirty Dozen Brass Band, doch in den letzten Jahren hat sich der Akzent bei ihnen verschoben: Das Gebläse nimmt heute nicht mehr die zentrale Rolle ein, ist eher [prächtig funkelndes] Ornament, auch die Second-Line-Rhythmen sind nicht mehr so dominant. Stattdessen herrscht auf den Alben von Mardi Gras.BB heute klassischer 70er-Jahre-Swamprock vor. Nicht zuletzt dank Doc Wenz‘ struppiger Stimme erinnert das oft erfreulichst an Original-Protagonisten und Freunde der New-Orleans-Szene wie Willy DeVille, Dr. John, Tom Petty in seiner Southern-Accents-Phase, und immer wieder auch an Tom Waits. Die Kompositionen sind erstklassig, die Arrangements süffig, kraftvoll und voller fein abgeschmeckter, abgründiger Details. Die Produktion klingt, als hätten sie Südstaaten-Größen wie Jim Dickinson oder T-Bone Burnett besorgt. Das ist alles natürlich komplett un-trendy, aber auf eine Art. die eben auch nie wirklich veraltet klingen wird. Wie so was in Merkel-Land entstehen kann, ist mir ein Rätsel. >>>www.mardigrasbb.com