Maria Solheim :: Behind Closed Doors

Kann Musik naiv klingen? Maria Solheim tritt mit Behind Closed Doors den Praxisbeweis an. Die Norwegerin, die bereits mit ihrem Debüt Barefoot mit Lorbeeren bekränzt wurde, erstrahlt in neuem Gewand: Die in allen erdenklichen Farben unterlegten Lyrics erinnern an „Schöner-wohnen-Seiten“ im Ikea-Katalog. Musikalisch breiter gefächert und in neuem Rahmen (neue Band, junge Musiker) steht die natürliche, jugendliche Stimme Marias eindeutig im Vordergrund. Als Vergleich soll hier Dolores O’Riordan (The Cranberries) nach einer 30-Grad-Wäsche herhalten. Was spielt sich also mit 20 Jahren „Behind Closed Doors“ ab? Da sitzt der endpubertierende Twen von heute drei Wochen mit selbst gestrickten Socken bei einer Tasse Tee (mit Milch und Kandiszucker) hinterm Ofen und fragt sich also in „The Man Who Left His Past“: „Will he come back again?“ Das schlichte „Late At Night“ erklingt bescheiden und sanft, dabei einschmeichelnd melodiös. Wenn „naiv“ auch das Konnotat „ehrlich“ und „gefühlvoll“ umfasst, so muss die Eingangsfrage abschließend im positiven Sinne bejaht werden.

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