Mark McGuire

Beyond Belief

Dead Oceans/Cargo VÖ: 13. November 2015

Psychedelisch, elektronisch, kitschig: Dieses Album zeigt, dass eine lange Entstehungsdauer kein Qualitätsmerkmal ist.

Diese Arpeggios! Sie machen einen wahnsinnig. Man nimmt sie erstmals in „The Past Presents The Future“ wahr und assoziiert sie mit Kraftwerks „Die Roboter“. Doch, was nützen die abgehackten Synthie-Akkorde, wenn sie ständig in die Leere blubbern? BEYOND BELIEF fehlt es an Finesse, an dem Unerwarteten in der Musik, also an alle dem, dass symphonische Langstreckenlieder wie etwa Pink Floyds „Echoes“ so zeitlos gut machen.

26 Monate soll der von seiner Plattenfirma als Gitarrenvirtuos angepriesene Mark McGuire an diesem Werk geschraubt haben. Herausgekommen sind Lieder, die klingen, als hätte Yngwie Malmsteen den Prog-Rock der 70er-Jahre für sich entdeckt („Sons Of The Serpent“) und Health und Nine Inch Nails ihr Instrumentarium gegen bratzige Trance-Synths ausgetauscht („Earth 2015“). Das elektronisch pluckernde „The Undying Stars“ wiederum klingt wie der Einspieler eines Wissensmagazins der ARD – kalkuliert progressiv und dabei unglaublich kitschig. Schlimmer ist nur noch „True Love (Song For Rachel)“: Kaum beginnt man sich über die angenehm gezupfte Gitarre zu freuen, setzt aus der Ferne eine New-Age-Flöte ein. Und, wenn er schon einmal dabei ist, lässt McGuire den Song mit Breitwand-Riffs und Doublebass-Schlagzeug gleich komplett an die Wand fahren.