Marker Starling

Anchors And Ampersands

Tin Angel/Indogo (VÖ: 10.11)

Alte Songs, neu aufgenommen: Jazz-Pop mit Protestnote.

Der Indie-Musik-Seitenarm Sophis­ticated Pop gerät immer dann in Schwierigkeiten, wenn die Finessen der Melodieführung zum Handwerk werden und selbst die acht­naheliegendste Harmonie nicht mehr ausreicht, um für ein Raunen zu sorgen. Marker Starling ist ein Held dieser Szene, seine letzte beinahe ganz allein eingespielte Platte, I’M WILLING, war hübsch und reduziert arrangiert, bot aber ein paar Songs, die sich doch sehr selbstgefällig im Kreis drehten. Bei ANCHORS AND AMPERSANDS ist nun wieder eine Band dabei, und mit der hat Marker Starling ein paar Songs seiner Karriere noch einmal neu arrangiert und eingespielt.

„Shadows And Counterparts“ zum Beispiel war 2003 eine Reaktion auf die US-Invasion im Irak. Heute ist das Stück eine zeitlose Kritik an kriegerischer Politik, wird jedoch so smooth und beschwingt gespielt, dass die üblichen Protestrocker verwundert die Faust lockern und sich fragen, was dieser souveräne Jazz-Pop gegen das Böse in der Welt ausrichten kann. Die Antwort: Nichts – eure Slogans können das aber auch nicht.  

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