Marque – Fonkononia
Der ständigen Vergleiche mit Prince wird der Funk-Novize vom Bodensee zwar überdrüssig sein, aber er ist ja selber schuld. Schließlich erinnert Marque mit seiner Stimme, der Melodieführung und sogar seinen Gitarren-Soli ständig an Mr. Symbol, ohne immerhin allzu auffällig bei ihm abzukupfem. Wie früher sein Vorbild aus Minneapolis hat er fast alle Instrumente auf FONKONONIA im Alleingang eingespielt – nur für die ßläsersätze hat er die Kick Horns verpflichtet. Und auch der deutsche Nachwuchs-Prince hat sich heißblütigem Funk-Pop verschrieben, den Dieter Falk dancefloor-tauglich und mit saftigem Sound produziert hat. Dazu kommt Marques Talent, in unwiderstehlich fröhlichen Melodien zu schwelgen und diese mit abwechslungsreichen Arrangements zu unterfüttern. 52 Minuten gutgelaunte,fetzige Partymusik. Was will man mehr? Nun-vielleicht ein wenig Abwechslung. Den guten Eindruck, den knallige Funk-Feger wie „Dr. Happiness“, „Charlies Letter“ oder „Sally Spacey“ zunächst hinterlassen, trüben Durchhänger wie etwa das fünf Minuten langweilig dahinhoppelnde „Baby Love“. Doch genug der Meckerei. Nach den letzten musikalischen Schlappen des Original-Prinzen scheint die Zeit reif zu sein für einen Macht-Wechsel in der Funk-Monarchie. Wie schön, daß der derzeit heißeste Anwärter auf den Thron nicht an arrogantem Größenwahn leidet.
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