Match Point

Woody geht noch London, findet Dostojewski.

Woody Aliens neuester Streich fand bei der Weltpremiere in Cannes Fans zuhauf, die von „Meisterwerk“ bis „Selbstneuerfindung “ nicht mit Superlativen sparten. Allein: Der Autor dieser Zeilen begreift’s nicht. Selten so etwas Gestelztes gesehen wie diese absurde europäische Tragödie über Schuld und Sühne (na?) eines rücksichtslosen Emporkömmlings, der die Geliebte über den Jordan schickt, um den mühsam erkämpften Sozialstatus nicht zu verlieren. Wem bei der bloßen Anspielung auf Dostojewski, und sei sie noch so platt, das Höschen naß wird: bitte, dies ist ein freies Land. Aber das Ganze ist so herablassend und peinlich altersgeil (Scarlett Johansson muß unentwegt häßliche Dessous zeigen] und hat so wenig Ahnung davon, wie man im 21. Jahrhundert Krimis erzählt, das man danach dreimal MANHATTAN schauen muß, um sich von dieser Enttäuschung zu erholen.

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Mit J. Rhys-Myers, Scarlett Johansson u.a.