Me – Lovebox
Es ist noch nicht lange her, daß Michael Kamm mit seiner Indiepop-Band Nova International einen formvollendeten Spagat zwischen Disco-Stomp und Balladen-Sentiment hingelegt hat, der dem zweiten Nova-Werk ONE and one IS one die Anerkennung brachte, die den Augsburgern zuvor lange verwehrt geblieben war. Und jetzt schlägt er gleich noch einen doppelten Monta und zieht sich, ganz ähnlich dem Kollegen Tobi Kuhn von Miles. in die Wolldecke des Songwriter-Pop zurück, wo keine Posen mehr nötig sind und die Introspektion an die Stelle der Exaltation tritt. Bevor er lovebox aufgenommen hat, hat der Mann, der sich jetzt nur noch Me nennt, vermutlich viel Ron Sexsmith gehört und sicher mehr als einmal Becks SEA change. Er bewegt sich vom reinen Singer/ Songwritertum schnell weiter zum fülligeren Kammerpop, voller verträumter Trompeten, verschmitzter Banjos und hereinwehenderStreicher. lovebox klingt nach einem persönlichen, kathartischen Akt – für den Außenstehenderi aber ist es einfach ein kleines Wunder an traumhaften Arrangements, perfekt ausbalanciert zwischen der Üppigkeit der Mittel und ihrem dezenten Einsatz. „Few Little Words“ ist Britpop im Sinne von Athtete,“.Born In September“ klingt fast wie Leonard Cohens „Why Don’t You Try – oderwie die Titelmusik von „Janoschs Traumstunde“. Am Schluß steht das unendlich traurige ..Winter‘ – das plötzlich in einen Walzer ausbricht, der immer wieder ins Stocken gerät und doch nicht aufzuhalten ist.
www.me-lavebox.de
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