Mercury Rev – All Is Dream :: Alternative-Pop
Traummusik ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Töne und Akkorde, die bei der Nachtruhe durch den Kopf schwirren, sind 1 im wachen Zustand nicht mehr im Original reproduzierbar. Das wollen Mercury Rev nicht akzeptieren. Wie schon auf ihrem 1998er Album DESERTER’S SONGS vermischt sich hier der entrückt-melodiöse Neil Young-Gesang von Jonathan Donahue mit psychedelischem Trancerock. Es klingt nach einer reibungslosen Fortsetzung. Doch bei der Entstehung von All Is Dream hatte die Band einen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Jack Nitzsche, legendärer Produzent, Studiomusiker und Soundtrack-Komponist (Rolling Stones, Mink De Ville, Graham Parker, Buffalo Springfield, Neil Young und viele andere), war von der Musik von Mercury Rev dermaßen begeistert, dass er unbedingt das neue Album der Band aus Buffalo, New York, produzieren wollte. Daraus wurde nichts. Kurz vor dem ersten Studiotermin im Sommer 2000 starb Nitzsche. Die nun vorliegenden zehn Songs sind als Widmung an den Verstorbenen zu verstehen. Dabei zeigen sich Mercury Rev keineswegs von Trauer überwältigt. „Chains“ beginnt zwar introvertiert und gruselig, geht dann aber doch in einem hymnischem Outro auf. Generell spürt man, dass die Band ihren Stil gefunden hat und diesen selbstbewusst präsentiert. „Tides Of The Moon“ etwa hat einen rhythmischen Schub, der fast an Led Zeppelin erinnert. „You’re My Queen“ ist kurz, aber heftig. Wer den Fortschritt dieser einst von Torso zu Unheil hechelnden Musiker bislang nicht wahrhaben wollte, kommt nun nicht mehr an der Anerkennung ihrer momentanen Leistung vorbei. Zu traumhaft ist das, was man hier hört
www.mercuryrev.com
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