Michael Chapman – Rainmaker; Michael Chapman – Fully Qualified

Wiederveröffentlichungslorbeer für einen ewig Unterschätzten: Michael Chapman, Sproß des britischen Folkclub-Circuits, versorgte ab 1969 die Szene serienweise mit feinsten Songs auf zumeist akustischem Fundament, versponnen, aber nicht spinnert, geistvoll, aber nicht vergeistigt. Sein Debütalbum zählt auch fast 30 Jahre später noch zu einer der Sternstunden von Albions Singer/Songwriter-Gilde. RAINMAKER, 6 Sterne, lebt von Chapmans filigraner Melodieführung, seinem hingenuschelten Gesang, seinem markanten Akustikgitarrenspiel – und von begnadeten Begleitern wie Drummer Aynsley Dunbar, den Bassisten Danny Thompson und Rick Kemp oder Gitarrenlegende Clem Clempson. Schillernde Folk-Kleinode, leichtfüßige Instrumentals und als Sahneklecks obendrauf fünf teils ultrarare Bonustracks: Ein Meilenstein harrt seiner Entdeckung. Kaum schwächer fiel im Jahr darauf Chapmans zweiter Streich aus. FULLY OUALIFIED SURVIVOR, 5 Sterne, geriet eine ganze Ecke straighter, bot nicht so viele Nuancen wie der Vorgänger, dafür aber mit „Postcard From Scarborough“ Michaels Song für die Ewigkeit. Zur Seite stand ihm damals unter anderem der unvergessene Mick Ronson, der wenig später in David Bowie einen neuen Partner fand. Chapman indes brachte weiter unverdrossen famose Alben heraus. Wir warten auf weitere Re-Releases. Der Mann hat Lorbeer verdient.