Michael Jackson – Thriller
Wie üblich Starbesetzung. Quincy Jones als Produzent. Paul McCartney als Duettgast. Von Greg Phillinganes bis Jeff Porcaro, von David Paich bis Jerry Hey ist alles vertreten, was in amerikanischen Studios Rang und Namen hat und einen echten Musik-Thriller garantiert.
Gleich zu Anfang begeistert ein straigth durchgehendes, von Bläsern durchfetztes und von einer Million Partygästen beklatschtes Etwas, in dem Michael seine stimmliche Soul-Akrobatik vorführt. Nicht zu fassen und nur nachvollziehbar unter einem Paar festsitzender Kopfhörer, was Jones, Jackson und Songschreiber Rod Temperton zuwege gebracht haben.
Die Vokalarrangements sind mit all den Überlagerungen, Gegenläufigkeiten, Question & Answer-Techniken die vollkommensten ihrer Art.
Ein dynamisches Klanggefüge, stilistische Raffinesse, instrumentale Eleganz, verzinkte Rhythmen, verschlungene Gitarrenfiguren, ornamentale Symmetrie, auf Höhepunkte abgestellte Song-Dramaturgie, „sprechende“ Klangideen… ein Longplayer zum Verlieben, Sicher, der eine oder andere wird wieder einmal meckern, wie gottverdammt amerikanisch der liebe Michael Jackson klingt, wie perfekt sein unglaublich hohes Soul-Falsett, wie kalkuliert die verfluchten All-Star-Versammlungen, wie schwul er sich als männliches Pin-up quer übers Cover räkelt.
Diese Einwände mögen zum Teil berechtigt sein, das ändert aber nichts an der Grandezza der hier versammelten Songs, der Stimmigkeit dieser Produktion, dem glänzenden Charme dieses Soul-Prinzen, der mit THRILLER den perfekten OFF-THE-WALL-Nachfolger abgeliefert hat.
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