Michel Polnareff – 100 Plus Beiles Chansons
Frankreich-Import Die triumphale Rückkehr des Schutzheiligen des französischen Pop Eklektizismus.
Er ist wiede rda. Nach mehr als 23 Jahren kehrt er heim, der verlorene Sohn. Aus seinem Exil Kalifornien zurück nach Frankreich. Zehn Konzerte im Palais Omnisports in Bercy waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft, so sehr verehren die Franzosen noch immer ihren Michel Polnareff. Verzeihen ihm die Steuerflucht wegen Schulden in Millionenhöhe, für die Polnareff noch nicht mal verantwortlich war, weil ein als Finanzverwalter eingesetzter „Freund“ mit dem Geld auf Nimmerwiedersehen verschwand. Auch der Fiskus drückte beide Augen zu, liebevoll abgenickt von Premierminister Dominique de Villepin, der sich auch als Jünger des Sängers, Pianisten und Komponisten outete, der in den 6oern mit diversen Hits auch in Deutschland reüssieren konnte. In der Euphorie erster Wiedersehensfreude gibt prompt auch Rechteinhaber Universal Frankreich die CD-Box 100 plus se lies chansons frei, auf die nicht nur die Fangemeinde links vom Rhein jahrzehntelang gewartet hat. Auf fünf CDs tummeln sich exakt 100 Songs der Jahre 1966 bis 1974, inklusive eines 1996 entstandenen Live-Mitschnitts aus dem Roxy in Los Angeles. So facettenreich sich Polnareff immer wieder durch Skandale zu inszenieren wusste-etwa als er für seine’72er Konzerttournee „Polnarevolution“ auf den Plakaten mit nacktem Hinterteil und in Frauenkleidung warb, sich anschließend weigerte, Gerüchte zu dementieren, er sei schwul, und auf offener Bühne schließlich von einem homophoben Gewalttäterangegriffen wurde-, so erstaunlich eklektizistisch sein CEuvre, aber auch seine permanenten Imagewandel: Polnareff runderneuerte sich und seine Musik praktisch im Jahrestakt. Strikt chronologisch reihen sich Evergreens an ultrarare Single-B-Seiten, seltene EP-Tracks und glücklicherweise komplett übernommene Alben.Von der frühen Protestphase mit „La poupe’e qui fait non“ und „Sous quelle etoile suis-je ne“‚ über die grollorchestrierten Pop-Hymnen „Dans la maison vide“, „Ta Ta Ta Ta“, „Arne Caline“ und „Touslesbateaux, Touslesoiseaux“ bis hin zu den brillanten elf Songs des Konzeptwerks polnareff’s bestätigt der Sohn des Edith-Piaf-Begleitmusikers Leo Poll sich als ebenso geniale Kreativkraft wie Frankreichs anderes Nationalheiligtum Serge Gainsbourg, parodiert mit sirenenhafter Kopfstimme in „Love Me Please Love Me“ Fifties-High-School-Pop mit Klavierakkorden von Claude Debussy, setzt sich in „Farne à la mode“ pointiert mit dem Ruhm auseinander und sendet noch während der Überfahrt nach USAmit“Lettreä France“einen provokanten Brief an seine Landsleute, in dem es zweideutig heißt: „Mais qui peut dire l’auenir… de nos souvenirs“wer kennt schon die Zukunft unserer Erinnerungen?>» http://musique.ados.fr/Michel-Polnareff. html
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