Mike Oldfield :: The Voyager

Mike Oldfield entdeckt den halben Iren in sich und vergreift sich an keltischer Musiktradition. Das ist eigentlich schon alles, was man wissen muß. 23 Jahre nach dem phänomenalen Klangexperiment TUBULAR BELLS ersäuft sich Oldfield endgültig selbst in einem Sumpf von versponnenen, schlabberweichen Klangwolken, durch die ab und zu ziehende Dudelsack-Schauer gerade noch so daran erinnern, daß ein Teil der Kompositionen gestandenes Traditional-Material ist. Natürlich wird auch auf THE VOYAGER wieder alles vom Meister höchstselbst erdacht, gespielt, produziert und abgerechnet. Vielleicht brauchte er aber mal einen, der ihm in den Hintern tritt. Diese Platte wird Minute für Minute schön langsam immer unerträglicher. Vielleicht braucht man so etwas bei bestimmten Formen der Psychotherapie. Ein Mensch mit durchschnittlichem Temperament rastet bei dem pseudofolkloristischen Monsterkitsch spätestens nach einer halben Stunde aus. „Ich wollte den Geist einer mythologischen Welt einfangen“, haucht Oldfield, wahrscheinlich gerade bei einer T’ai-Chi-Übung. Ins Netz gegangen ist ihm aber mit diesem musikalesken Gesülze lediglich der Geist der mysteriösen Klangverschwurbelung.