Die Platte mit dem kriegerischen Titel kommt nicht aus Israel, obwohl die Musiker von dort stammen. Wo Attentate und täglicher Kleinkrieg den Alltag bestimmen, mag man keine düstere Musik hören. Aber gerade das macht Minimal Compact so interessant: Während britische Trendgruppen auf Selbstzerstörung mimen, ist die aggressive Depression auf DEADLY WEAPONS glaubwürdig und an die Nieren gehend.

Sänger Samy Birnbach, von dem die meisten Texte stammen, klingt mal mechanisch ausdruckslos, mal beschwörend. Harte statische Rhythmen prallen auf Melodien, die von der Kultur der orientalischen Juden geprägt sind.

Seite Zwo beginnt mit einem Titel, der aus dem Rahmen fällt: Text und Gesang stammen von der Bassistin Malka Spigel. Hier klingt die Orientalik ein wenig nach der der Beatles, und bei aller Resignation wird eine enttäuschte Sehnsucht nach Harmonie deutlich spürbar.

Unter der Regie der Tuxedo-moon-Mitglieder Gilles Martin und Peter Principle entstand eine schwierige Platte, die genaues Hinhören wert ist: produktive Melancholie.