Minstrels In The Gallery – A History Of Jethro Tull :: Von David Rees

FIREFLY PUBLISHING. 21S S“ 36,50 DM David Rees ist Herausgeber des unabhängigen Jethro Tull-Magazins“ANewDay“.Wie unabhängig, sei mal dahingestellt. Gleichwohl dürfte dieser Hinweis, um nicht zu sagen diese Warnung, wichtig sein für all jene, die sich eine kritische Auseinandersetzung -Anlass gäbe es genug – mit lan Anderson und Co, gewünscht hätten. Denn: MINSTRELS IN THE GALLERY leistet dies nicht, wie bereits aus dem Klappentext hervorgeht -der den Autor zum „ideal chronicler of the Tüll tale“ adelt – und die Lektüre alsbald bestätigt. Immerhin: Etikettenschwindel kann man Rees nicht vorwerfen. A HISTORY OF JETHRO TÜLL ist eben das: Ein penibler, aber oberflächlicher, etwas liebloser Schnelldurchlauf durch eine 30-jährige Karriere samt pittoresker „Was waren wir arme Schlucker-Reminiszenzen an die alten Tage. Kritische Untertöne sind selten, und – wo vorhanden käuen sie Altbekanntes wider. Dass Anderson keinen neben sich duldet, von Martin Barre, dem treuen „Serg“, einmal abgesehen, ist nun wirklich keine revolutionäre Erkenntnis, dass das Rock-Geschäft ein gnadenloses ist, dito. Nichts Neues in dieser Hinsicht. Aber vielleicht etwas Geistreiches zum Tull-Oeuvre? Nein. Schlimmer noch: Der Experte scheint nicht einmal sonderlich geschmackssicher. Was an „linder Wraps“, einem wahrhaft üblen Machwerk, „bursting with energy and vitality“ sein soll, und warum er dem famosen „Stormwatch“ „a lack of energy and inspiration“ attestiert, weiß wohl nur Rees selbst. Sei’s drum, dafür ist der Serviceteil beachtlich: Appendix Nr. 1 gilt Tull-Mitbegründer Mick Abrahams, Nr. 2 bietet eine umfassende Discographie, während Nr. 3eine Liste aller Gigs vom 2. Februar 1968 (The Marquee, London) bis zum 9. Oktober 1998 (Chastain Park, Atlanta) – nur toughen Tullians feuchte Hände bescheren dürfte. Rees’Stärke: Fakten, Fakten, Fakten. Aber Reflexionen? Null. Stattdessen: „A lack of energy and Inspiration.“ lan Anderson und Jethro Tüll haben Besseres verdient.