Miriam Makeba – Welala
Makebas Leben war (und ist) voller Tragödien, nachzulesen in ihrer Autobiographie, die einen betroffen und erschöpft zurückläßt. Eine Mischung aus Wut und Arroganz, die ihr entweder in die Wiege gelegt wurde oder aus Erfahrungen gewachsen ist, hat sie über alle Prüfungen triumphieren lassen. Ihr Vortrag wird getragen von ihrem Ego und ihrem Gerechtigkeitsempfinden, egal in welcher Sprache sie singt. Auf diesen Aufnahmen wechselt sie zwischen Englisch und ihrer afrikanischen Muttersprache hin und her, aber man versteht in jedem Fall, worum es geht. Dies sind Protestsongs, eine erneute Salve auf Bothas bröckelndes Regime. Musikalisch gesehen eine Mischung aus afrikanischen Stilen und moderner Pop-Produktion. Von Gitarren umschwirrte Congas und ein hüpfender, erstaunlich Go-Go-ähnlicher Snare-Sound. Daneben kurze Abstecher in Neo-Reggae und Latin, ein Stück klingt beinahe wie ein Doppelgänger von „Guantanamera“. Aber die Botschaft liegt in der Stimme.
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