Mitch Ryder – In a china shop
Stimmlich war Mitch Ryder wohl lange nicht mehr so blendend aufgelegt, wie auf seinem neuen Album, das er wiederum in Deutschland (Delta Studios/Wilster) aufgenommen hat. Befürchtet man beim düsteren Opener „Where Is The Next One Coming From“ (geschrieben von John Hiatt) noch schlimme Exzesse eines depressiven und mal wieder todtraurigen Ryder, so gelangt der Detroiter Rock-Veteran danach in überraschend lichte, freundliche Gefilde. Seine Blues-Röhre trägt wie ein Stahlbeton-Pfeiler, und fast möchte man glauben, der Sinn steht ihm nach altmodisch anheimelndem Country-Rock, so butterweich wohlig gehen ihm die Songs wie „All The Way“ oder „I“m Not Sad Tonite“ von der Zunge.
Seine Gitarristen Roben Gillespie und Joe Guto intonieren auch ganz unaufdringlich amerikanisch, wie überhaupt die aktuelle Ryder-Band vornehme Zurückhaltung übt und den Meister allen Raum zum vokalen Glänzen läßt.
Manchmal bedauert man diese Askese ein wenig, denn ein paar von Ryders schmalbrüstigeren Songs vertrügen seitens der sehr neutralen Produktion oder seitens der Musiker durchaus etwas Kraft und Polish.
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