Moby Grape – WOW

Das furiose Debüt dieses Quintetts war genau der Stoff, aus dem Rock-Legenden gemacht werden, der seltene Fall nämlich, daß ein Song für Song exzellentes Erstlingswerk neue Maßstäbe setzte – wie die der Jimi Hendrix Experience, John Prine oder Velvet Underground auch. Der tiefe Fall kam postwendend mit dem zweiten Album. Maßlos ehrgeizig überproduziert, ruinierte WOW die Reputation von Moby Grape vorübergehend total und machte die Jungs zum Gespött unter den prominenteren San Francisco-Bands. Die sündhaft teuer gehandelte Debüt-CD war schon nicht sonderlich gut überspielt, die kaum weniger preiswerte Digitalscheibe von WOW ist sogar eine Katastrophe. Zwei Studioaufnahmen fehlen hier überhaupt, drei weitere Aufnahmen wurden zwischen drei und acht Minuten gekürzt, um so das Doppelalbum um knapp eine halbe Stunde „beschnitten“ auf einer CD unterzubringen. Die Tatsache daß die Überspielqualität teilweise deutlich unter der des CBS-Albums von 1968 liegt, dürfte den Sammlerwert wohl auch nicht steigern. (Musik & Überspielung)