Modern English – Life In The Gladhouse: The Best Of 1980-1984 :: One Hit Wonder

Von dieser Band kennen viele nur ihren größten Hit „I Melt With You“. Und der war es sogar einem Matt Dillon wert, Modern English bei einer Präsentation in New York 1983 live anzukündigen. Im Publikum standen damals unter anderem Mick Jagger und Bob Dylan. Zu diesem Zeitpunkt gab es die Band bereits fünf Jahre. Robbie Grey (Gesang), Gary McDowell (Gitarre) und Richard Brown (Drums) nannten sich zunächst The Lepers. Als Steve Walker (Keyboards) und Mick Conroy (Bass) hinzu kamen, erfolgte die Umbenennung in Modern English. Ivo Watts-Russell signte sie als eine der ersten Gruppen für sein 4AD-Label. Auf dem ersten Album MESH & LACE (1981) bevorzugte das Quintett einen ruppigen Sound, der die Kraft und Düsternis von Killing Joke und Siouxsie & The Banshees in sich vereinte. Das schicke Outfit mit Anzügen und gefönten Frisuren ähnelte dagegen dem der New Romantics. Hier bereits tat sich eine Schere auf. Grey & Co. waren nie so eindeutig zuzuordnen wie etwa ihre verträumten Labelmates Cocteau Twins. Zwischen bösem Rock und süßlichem Pop war bei Modern English alles möglich. Auf RICOCHET DAYS, dem dritten und letzten Longplayer in Originalbesetzung für 4AD, experimentierte man sogar mit Streicher- und Oboe-Passagen. Nach der Auflösung versuchte es Grey mit anderen Mitgliedern in den USA, doch nur mit mäßigem Erfolg. Diese Compilation stellt einige passable Momente der Band vor, darunter „Gathering Dust“, das von Panflöten umtönte „Carry Me Down“, den Prog-Rock von „Ricochet Days“ und natürlich „I Melt With You“. Auch fast zwei Jahrzehnte nach dem ersten Hören schmilzt man bei diesem Hit noch völlig ergriffen dahin. Beim Rest hingegen nicht ganz so sehr.

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