Modey Lemon – The Curious City

Der gute, alte Moog-Synthesizer war es gewesen, der das Modey-Lemon-Album THUNDER LI6HTNING im vergangenen Jahr zu einem besonderen (sowas wie ein) Garagenrock-Album gemacht hat, das natürlich wieder kein Schwein interessiert hat. Phil Boyd spielt immer noch den Moogsynthesizer bei dem Duo aus Pittsburgh. Pennsylvania. Aber diesmal kommt der Moog aus der zweiten Reihe, er wird erdrückt von einer Wand aus allen möglichen dunklen, unproduzierten Sounds, die man bei The Faint schon besser – und in die besseren Songs verpackt – gehört hat. THE CURIOUS CITY hat wunderschöne dunkle Hippie-Scheiße und ätzende, upgefuckte Garagenrocker, die in ihrer epischen Breite und dem schäbigen Schwulst durchaus schon mal Progrock sein wollen. Großer, pompöser, aufgeblasener Krach ist das zuweilen, der sich aber mehrheitlich nicht entscheiden kann, wo er eigentlich hin will. Das Problem des zweiten (in Europa erschienenen) Modey-Lemon-Albums ist kein Soundästhetisches. Du hörst das Album, es füllt dich ab bis zum Äußersten, aber es bleibt der Hunger nach Songs. „Trapped Rabbits“, den über 16-minütgen Rausschmeißer von THE CURIOUS CITY, kannst du dir aber getrost auf deine Can-Amon-Düül-Gedächtnis-iPOD-Sonderedition saugen.

VÖ: 17.5.

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