Eine alte Tradition mit neuem Namen: Die Kritiker von einst haben sich zum „Musikalischen Überwachungs-Verein“ (kurz: MÜV) zusammengeschlossen. Und – zweite Neuerung – auch ME/SOUNDS-Leser können künftig Vereinsmitglieder werden! Wir suchen jeden Monat einen Leser, der beim MÜV mitmachen will. Dazu benötigen wir eine Bewerbung, in der Name, Adresse, Alter, Musikgeschmack, Foto und – was besonders wichtig ist – die Telefon-Nummer enthalten sein muß. MÜV-Kritiker zu werden lohnt sich, denn er/sie erhalten alle 20 in der Liste vertretenen LPs frei Haus.

Kritischer als die (Berufs-)Kritiker war unser erster Kandidat Jens Brink. Er geizte mit seinen Punkten und bewertete selbst den souveränen Sieger Randy Newman (TROUBLE IN PARADISE) nur mit einer mageren 2. Da gefiel ihm der soulige Rhythm ’n‘ Blues der New Yorker Band Nitecaps schon weitaus besser.

Ebenfalls auf den vorderen Plätzen die Jam mit ihrem Abschiedsalbum, Paul Carrack (ex-Squeeze) mit seinen flockigen Popsounds und die kalifornischen Spät-Punker Dead Kennedys Überraschend für den ein oder anderen landeten Neil Young und Bob Seger zwei potentielle Favoriten, nur im unteren Drittel. Den Weg in die Spitze dagegen fand auf Anhieb Genesis P. Orridge mit seiner bizarren Formation Psychic TV. Glücklos und weit abgeschlagen am Ende die HM-Newcomer Mama’s Boys aus Irland.