Mondo Fumatore – Rolling Like An Egg

Indie-Rock, die nächste Klappe. Und wieder läßt sich eine Band von der Trendpolizei nicht den Mund verbieten. Mondo Fumatore fangen zwar mit einem „Whole Lotta Love“-Riff an, sind aber doch die Kinder von Thurston Moore, Ira Kaplan (Yo La Tengo) oder der Teen Beat-Posse, auch wenn immer wieder von MC5 oder den Sonics gesprochen wird. Unsinn! Sie holtern, poltern, verzerren und überschlagen sich und sind dann doch wieder völlig klar und souverän bei der Sache, wissen von MoTucker, wie ein Schlagzeug zu klingen hat und arbeiten an ihrem perfekten Popsong. Mit „Wrote A Letter To Myself“ sind sie ihm dabei bereits ganz nahe gekommen, jedenfalls dürfte dieser Dreampopper für alle Freunde des Sonic Youth-Albums DAYDREAM NATION der Himmel auf Erden sein. Sonic Youth schreiben sowas ja bekanntlich nicht mehr. Warum eigentlich? Schräg macht unangreifbar oder was? Wurscht, bleiben wir lieber bei diesen Berlinern und ihrem gelungenen Debüt. Mehr Low Budget als LoFi gelingt es ihnen mittels geschickt gesetzter Spannungsbögen, kurzer Songskizzen, die von ausgeschlafenen und repetitiven Instrumentalpassagen abgelöst werden, und einer erstaunlichen Arrangementsicherheit, über 54 Minuten keine Langeweile aufkommen zu lassen. Vor ein paarJahren wäre ihnen dafür vom Matador-Label die Bude eingerannt worden, jetzt sind die drei Berliner erstmal auf einem kleinen Wiesbadener Label. Aber: was nicht ist, kann ja noch werden,