Mood – Doom
Erstmal ist alles irritierend: ein Label aus Bristol veröffentlicht eine Platte, die vom Titel her nach Monster Magnet riecht, deren Cover mit einem großen, merkwürdig abgewandelten Judenstern daherkommt und von einer Band stammt, deren Name nach allem möglichen klingt, aber nicht nach einer HipHop-Gruppe. Doch genau das ist Mood – und zwar ohne wenn und aber. Mood kommen aus der bislang im HipHop-Kosmos nicht allzu stark vertretenen Stadt Cincinatti (in ihrem Sprachgebrauch „Sin City“), haben ein paar Querverbindungen zu Rawkus, dem aufstebendsten aller HipHop-Label, sind in den USA schon von der Industrie verpflichtet und machen auch sonst wenig falsch. Will sagen: hier gibt’s keine billigen Standard-Beats, keine formelhaften Phrasen, keine unsinnige Kraftmeierei, keine Coverversionen. Dafür (leider schwerverständliches) Edutainment, viele Stimmen und wortschatzreiche assoziative Lyrics zu trockenen Beats und sparsamen Samples. Die Stimmung ist dunkel, getragen, dabei aber keineswegs schlapp oder gefällig. Durch ihren Einsatz von Samples erinnert Moods Musik in der Tat manchmal an RZAs Wu-Tang-Kosmos, klingt jedoch weit weniger spielerisch, sondern monoton und eindringlich. Dieses Album wird mit jedem Hören besser. Vielversprechend, wie man so sagt.
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