Moses P. – Raining Rhymes
In Frankfurt regnet es nicht Wasser, sondern Reime. Eine Tatsache, die spätestens seit dem diesjährigen Rundumschlag der 3p-Posse in die Liga musikalischer Gemeinplätze aufgestiegen ist. Aus Anlaß der allgemeinen Rödelheim-Hysterie und Moses Pelhams aktuellem Solostreich wurde sein Debütalbum nun digital remastered und harrt nach knapp zehn Jahren Plattenladen-Abstinenz erstmals wieder neuer Käufer. Doch Hysterie hin,Talent her, ihr Alter ist der Platte eingebrannt wie ein flächendeckendes Tatoo. Im Jahr 1989 liefen die (HipHop) Uhren eben noch ein bißchen anders als heute. Voluminöse Beats und hektische Raps folgen aufeinander wie Hagelschauer an einem stürmischen Tag. Dabei ist die Handschrift des Snap-Produzententeams Münzing/Anzilotti ebenso klar herauszuhören wie der Einfluß der damaligen amerikanischen Vorbilder: Dancefloor-HipHop mit charakteristischen End-80er-Jahre-Samples und Moses Pelhams knallige Texte, damals noch in englischer Sprache vorgetragen. Nach heutigen Hörgewohnheiten ist RAINING RHYMES natürlich nicht unbedingt als musikalischer Meilenstein zu werten. Doch den Plattensammlungen der euphorischen Rödelheim-Jünger sollte das Pelhamsche Frühwerk keinesfalls abgehen – zur eingehenden Historienstudie gewissermaßen.
Mehr News und Stories