Muse :: The Resistance
Prog-Indierock, der uns sagt: Monstrosität ist nicht gleich wahre Größe. Man weiß nicht, was schlimmer ist: Dass die Songs des neuen Muse-Albums laut Sänger Matt Bcllamy „vom politischen Tagesgeschehen und George Orwells ,1984′ heeinflusst sind“ oder dass sie aufgeblasene Titel wie „Exogenesis: Symphonv Part II (Cross Pollination)“ tragen? Bellamy hat viel ferngeguckt (Zitat: „Gehirnwäsche“) und politische Bücher gewälzt. Fazit: England braucht den Wechsel, und „wir“ müssenuns widersetzen. Der Sound dazu klingt so, wie sich Cindy aus Marzahn Musik mit einer Message vorstellt: In „United States Of Eurasia (+ Collateral Damage)“ etwa poltern die Drums bedrohlich (böse), während arabische Klänge 1001-Nacht-Klischees (gut) heraufbeschwören. Ralph Bellamy heult dazu, als steckten ihm noch die Granatsplitter im Bein. Nebenbei richtet er den Queen-Klassiker „We Are The Champions“ hin. Und so geht die Schlacht weiter: Ob sie nun Depeche Modes „Master And Servant“ massakrieren („Uprising“), Bloc Party beleihen („Unnatural Selection“) oder Aphavilles „Forever Young“ in den Schmutz zerren („MK Ultra“) – Muse haben keine einzige eigene Idee außer der, wie Gott klingen zu wollen. Doch Monstrosität ist nicht gleich wahre Größe. Vermeintliche Komplexität (in die Länge gezogene Songs, Tempiwechsel) entpuppt sich als Ratlosigkeit. Beendet wird die Pathos-Posse mit einer Symphonie in drei Teilen. Freuen wir uns schon aufs nächste Album, das vermutlich Titel wie „How I Saved The World In Three Minutes With My Giant Penis“ und 20-Minuten-Songs enthält. Wie sagte es die Band in „New Born“ auf 0R1GIN OF SYMMETRY schon treffend selbst? “ Soulless is everywhere.“
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