Nada Surf

Never Not Together

City Slang/Rough Trade (VÖ: 7.2.)

Endlich wieder gut: Die Herzens-Indie-Rocker aus New York City befreien sich mit ihrem neunten Album aus der Krise.

Da ist er wieder, der Sprechgesang, erstmals benutzt bei „Popular“, dem Hit, der aufgrund seiner unmittelbaren Explosivität in der Songfamilie dieser Band wie ein Einzelkind wirkt. Nada Surf haben sich nie von dem Song distanziert, ihn auch zumeist live gespielt, aber wiederholen wollte Matthew Caws den Trick nicht, denn dann wäre er zur Masche geworden, und davor wollten Nada Surf sich unbedingt schützen.

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Zuletzt war es aber so, dass die Alben dieser im Grunde tollen Band stetig weniger toll klangen. Die Platten nach den Wunderwerken LET GO (2002) und THE WEIGHT IS A GIFT (2005) näherten sich der Note befriedigend minus, und das ist in diesem Kontext etwas wenig. So ist der gesprochene Teil im letzten Drittel der Vorabsingle „Something I Should Do“ weniger als Griff in die Trickkiste, denn als Befreiungsschlag zu verstehen.

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Sturm und Drang stecken in Matthew Caws’ Monolog über die Komplexität der Welt und des Lebens, „Empathy is good, lack of empathy is bad“, heißt es in den letzten Atemzügen, „holy math says we’re never not together“. Der Sinn fürs Gemeinschaftsgefühl hat Nada Surf schon immer geprägt, was auch damit zu tun hat, dass die Band seit 1995 kein Mitglied mehr verloren hat, sich zuletzt sogar vom Trio zum Quartett aufstockte – so wie Tocotronic vor Jahren!

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Die neun Stücke von NEVER NOT TOGETHER klingen zwingender als zuletzt, setzen nicht so sehr auf Cleverness, orientieren sich an dem, was Nada Surf früher so stark gemacht hatte. „So Much Love“ ist nicht weit vom alten „Always Love“ entfernt, „Live, Learn & Forget“ besitzt die reflektierende Herzlichkeit der LET GO-Phase. Es gibt aber auch Abenteuer, insbesondere der grandiose Mercury-Rev-Zauber von „Looking For You“, bei dem Nada Surf endlich wieder zu den Sternen greifen.

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