Natacha Atlas – Gedida
Mit ägyptischen Vorfahren, die über Palästina und Marokko schließlich in Belgien landeten, wurde Natacha Atlas der Multikulti-Beat sozusagen in die Wiege gelegt. Nach Stationen in England und Brüssel lebt die Sängerin nun wieder meist in Kairo der eigentlichen Heimat ihrer arabischen Dancefloor-Feger. Daß Natacha Atlas nach wie vor als Sängerin und Bauchtänzerin bei Transglobal Underground mitmischt, muß eigentlich kaum erwähnt werden – immerhin sind ihre eigenen Ethno-Crossovers inzwischen so mutig und mitreißend geworden, daß sie ihre Band-Kameraden längst überflügelt hat. Die dunkelhaarige Schönheit mit dem arabischen Herzen hält sich nämlich einerseits dicht an den Traditionen, putscht ihre melodisch reich verzierten Songs aber andererseits mit zeitgemäß-wuchtvollen Beats auf. Damit erleichtert sie auch nordeuropäischen Hörern den Einstieg in ihren musikalischen Kosmos. Drum ’n‘ Bass in „Bastet“? Ein wenig Rap in „Mahlabeya“? Warum nicht? Die Coverversion von Francoise Hardys „Man Amie La Rose“ tut ein Übriges, um Natacha Atlas internationale Publikumsgunst zu sichern. Nur der von David Arnold („Stargate“-Soundtrack) produzierte Trip-Hop „One Brief Moment“ wirkt etwas überkandidelt mit den pathetischen Streichern. Den guten Eindruck ihrer emanzipierten Geschichten aus dem Morgenland kann das aber kaum trüben.
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