Nationalgalerie – Kein Wunder

„Hoffnungsträger der deutschen Rockmusik.“ „Seltener Lichtblick am düsteren Horizont.“ Glaubt man den Lobhudeleien zur vorhergehenden Produktion, treffen sich in der Nationalgalerie Deutschlands größte Söhne zum musikalischen Stelldichein. Die Musikanten selbst sind da weit bescheidener. Das merkt man schon dem LP-Titel an. Es ist nämlich wirklich KEIN WUNDER, was die vier Hamburger da auf ihrem zweiten Album vollbringen. Weit entfernt von der ersten Garde, dümpeln die Nationalgaleristen bestenfalls in der Amateur-Oberliga der deutschen Rockszene vor sich hin, irgendwo zwischen Hobgoblin und Stefan Stoppok. Dabei mutieren sie bisweilen zum nördlichen Gegenstück der Münchner Freiheit. Gutbürgerliches Handwerk an Baß und Gitarre, Vocals, die in lichten Momenten an Rio I. erinnern und zwei, drei überdurchschnittliche Stücke („Früher oder später“, „Party“, „Die Waffe“) machen wirklich noch kein Meisterwerk.