Bei einigen deutschen Festivals fielen sie mehr durch eine ausgefeilte Bühnenshow auf, denn durch ihre Musik. Auch ihre erste in Deutschland erschienene LP „Nazareth“, macht diesen Eindruck nicht wett. Trotz einer Vielzahl von Hilfskräften, so Pete Wingfield Piano oder Dave Stewart Orgel, ist dieses Produkt nur schlecht gelungenes Mittelmass. Die ersten drei Titel „Witchdoctor Woman“, „Dear John“ und „Empty Arms Empty Heart“, sind nach bekannter Hard-Rock-Manier zusammen gebraut. Dan McCafferty Leadsänger, der fast 90 % des Materials geschrieben hat, produziert auf die Dauer eine Musik, die nicht nur eintönig, sondern auch langweilig wirkt. Einzig ein Song „I had a dream“, der ausserdem nicht von ihm geschrieben wurde, ragt aus dieser gleichförmigen Klangsuppe heraus. In diesem Titel wird mit Gefühl und einem Harmonium ein Traum beschrieben, der eher ein Horrortrip ist Doch mir kommt es so vor, als wäre dieses Stück wohlweisslich eingebaut worden. Denn danach geht es mit unverminderter Kraftmusik weiter. Die zweite Seite ist identisch mit der ersten. Auch hier wieder ein Titel zum Aufatmen. „Moming Dew“ mit über sieben Minuten das längste Stück auf der Scheibe, bringt jedoch nur zu Anfang die erwünschte Wirkung. Zum Abschluss könnte man sagen, dass die Gruppe insbesondere Dan McCafferty, nicht gerade mit Ideen gesegnet sind und die Musiker davon ausgehen, als wären die Hörer samt und sonders Holzköpfe. Weitere Titel: Red Light Lady, Fat Man, Country Girl, King Is Dead.