New Flesh :: Universally Dirty Big Dada/Ninja Tune/Rough Trade

Dieses Album ist ein schöner Anlaß, um über die positive Entwicklung im britischen HipHop zu sprechen. Als Juice Aleem und Toastie Tailor, die beiden redegewandten MCs von New Flesh, mit ihrem Partner, Produzent Part 2, Anfang der 90er Jahre erste Karriereschritte machten, mußten sie noch gegen das Urteil ankämpfen. Musiker auf der Insel hätten lange nicht so viel zu bieten wie die amerikanischen Kollegen. Inzwischen aber gibt es Roots Manuva und Dizzee Rascal, und schon erhöht sich der Respekt gegenüber den Insulanern stetig. Parallel dazu wächst das Selbstbewußtsein der Musiker Auch New Flesh haben sich beflügeln lassen und mit Rückenwind das aufregendste ihrer drei Alben eingespielt. Scheinbar nichts, was die Menschheit in letzter Zeit in Clubs in Bewegung brachte, ist dem Trio verborgen geblieben: Modernster Dancehall mit hohem Arschwackelfaktor nicht. Grime nicht und HipHop mit R’n’B-Anteil auch nicht. Daraus wurden dann die unterschiedlichsten Rückschlüsse gezogen. Für „WhereverWeGo“ haben sich New Flesh zum Beispiel ein hübsches Arrangemenl mit Akustikgitarren und Streichern überlegt.“.Home Movie“ erinnert an Neptunes-Produktionen. Ein Ausflug in die Welt des Roots-Reggae ist auch nicht ausgeschlossen. Wer an der Autorität dieser Crew zweifelt, bekommt in „Whos The Daddy?“ eine aussagekräftige Erinnerungshilfe um die Ohren gehauen. Man ist ja schließlich wer. Und es sieht so aus, als könne es für New Flesh weiter vorangehen. Noch nie klang ihr Material direkter, inbrünstiger, wagemutiger und so gut produziert. Da geht was.

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