Nick Cave And The Bad Seeds, The Road To God Knows Where/ Live At The Paradiso

Der Fürst der Finsternis auf und hinter der Bühne.

Gleich zwei Filmdokumente aus Nick Caves kreativster Karrierephase hat man jetzt in einem DVD-Doppelpack zusammengefaßt. Da wäre zuerst einmal das Tour-Tagebuch THE ROAD TO GOD KNOWS WHERE, das im Februar und März 1989 in den USA entstand. Regisseur Uli M. Schüppel räumt hier nachhaltig mit dem Klischee vom beneidenswerten Rockstar-Dasein auf. Die ernüchternde Wahrheit sieht anders aus, wie die sehenswerte Schwarzweiß-Doku zeigt. Cave und seine Bad Seeds jedenfalls konnten auf der US-Tour wohl nur die allabendlichen, stets umjubelten Auftritte genießen, alles andere war eher nervig. Die endlosen Stunden im Tourbus, das Zeittotschlagen im Hotel, langweilige Interviewtermine und fade Fotosessions – so sieht der Alltag echter Stars aus. Der Konzertfilm LIVE AT THE PARADISO, der nun ebenfalls seine DVD-Premiere erlebt, wurde 1992 in Amsterdam gedreht. In einer zum Liveclub umgebauten Kirche waren Nick Caves Songs über Religion, Tod, urzeitliche Mythen, Liebe und Gewalt sehr gut aufgehoben. Der Australier und seine Mitstreiter Blixa Bargeld, Thomas Wydler, Mick Harvey, Jan Schade und Gareth Jones spielten ihre existenzphilosophischen Meisterwerke „The Mercy Seat“ , „The Ship Song“, „Tupelo“, „The New Morning“ etc., die einem bis heute durch Mark und Bein gehen.

www.nickcaveandthebadseeds.com