Nicolette – Life Loves Us

Mit dem Namen Nicolette wird wohl für immer die Blütezeit des englischen Breakbeat-Labels Shut Up And Dance 1992/1993 verbunden bleiben. Mit ihrem auch nach heutigen Maßstäben immer noch sensationellen Debüt Now Is Early revolutionierte sie damals die Musikszene. Davon ist auf ihrem neuen Album, dem ersten für ihr eigenes Label Early Records nicht mehr viel übriggeblieben. Was jetzt aber nicht heißt. Nicolette wäre in die Mainstream-Pop-Fraktion übergewechselt. Noch immer experimentiert sie durchaus gern mit Stolperbeats, wie zum Beispiel in „Sunshine“, und singt gegen die Melodielinie an („Jenny“). Das alles kennt man von ihren früheren Platten allerdings in etwas zwingenderen Ausführungen. Life Loves Us zeigt, daß Nicolette gelernt hat, ihre Stilmittel bewußter und dosierter einzusetzen. Schön für sie, schlecht für den erwartungsfrohen Hörer, denn jetzt klingt vieles eine Spur zu seicht, um nicht zu sagen allgemeinverträglich. Doch Nicolette besitzt ja immer noch ihre einzigartige, unverwechselbare Stimme, mit der sie regelmäßig die entscheidenden Kontrastpunkte setzt. So anschmiegsam der Sound der einzelnen Tracks auch ist. dank ihrer Vocal-Darbietungen klingt auch dieses Album wie keines sonst. Nicolette tritt als Songwriterin, Produzent und Arrangeurin in Personalunion auf. Und bei Songs wie „I Am Where The Party’s At“ und „Pretty Autumn Shade“ klingt sie dann am Ende des Albums fast wieder so unversöhnlich und schräg wie gewohnt.

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