Nine Inch Nails :: Year Zero
Düstere Zukunftsvisionen und elektronische Durchschlagskraft prägen die neueste Etappe der Industrial-Rock-Berserker.
Es ist schon komisch. Ganz im Gegensatz zu seinen sonstigen Gepflogenheiten legt der für seine Akribie bekannteTrentReznor schon wieder ein neues Album seiner Nine Inch Nails vor-nur zwei jähre nach seinem letzten, with teeth. Das istfürReznorein neuer Rekord-nie vorhergab eseinen kürzeren Zeitraum zwischen der Veröffentlichung von zwei Nine-lnch-Nails-Alben. Relativschnell wird deutlich, was ihn zur Eile getrieben hat TrentReznor, sonst notorisch selbstzentriert, sieht das Ende von uns allen kommen. Er hat sich mit Diktaturen befasst, die die Erinnerung an die Zeit vor ihrer Machergreifung mit Gewalt auslöschen wollen und eine neue faschistoide Zeitrechnung proklamieren, die mit dem Jahrnull beginnt. Außerdem hatersichvor dem Hintergrundder amerikanischen PolitikunsererTage mit allerlei Verschwörungstheorien befasst und daraus-der Leser ahnt es bereits das bisher politischste Album seiner Karriere gemacht. Es gibt also einen roten Faden hier, weshalb V6AR zero im Vergleich zum zerstückelten Vorgängerauch konzeptionell durchdachter wirkt. Zuerst erfährt man von „The BeginningOf The End“ und am Ende der Gedankenkette steht eine Welt, in der alles auf die Nullsumme reduziert ist. Beängstigend. Was die musikalische Umsetzung seiner Ideen betrifft, hat Trent Reznor auf Zugeständnisse an den Zeitgeist verzichtet. Kurze Abstecher in Richtung Techno und Electro.zu denen erauf seinen letzten Platten neigte, bleiben auf vear zero aus. Zumeist klingt das Album eingängig.einpeitschend und elektronisch-Markenzeichen, die man mit den frühen Tagen der Band verbindet. Der Song, ,My Violent Heart“ gibt das perfekte Sinnbild für dieses Album ab. Er beginnt ruhig, entwickelt sich zum tosenden Beatmonsterund kehrt dann wieder in den entspannten Ausgangsszustand zurück. Trent Reznor und seine Band verfügen über einen Maschinenpark, der es ihnen möglich macht, mit voller Kraft gegen die Wand zu rennen. Aber sie wissen ihre Instrumente auch virtuos einzusetzen und achten dabei auch auf die Zwischentöne. Diese Rochaden und die für Nine Inch Nails typische, noch einmal leicht erhöhte Intensität machen year zero zu einem wichtigen Album dieser Band.
VÖ: 13.4 >» www.nin.com
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