Nine lnch Nails – And All That Could Have Been DVD
Wer die gut zwei Stunden Live-Material plus den Multi-Angle-Optionen, der Fotogalerie und den Erklärungen zu den Videowänden gesehen hat, sollte zwei Dinge tun: erstens die Augen checken, ob sie den Nonstop-Stroboskop-Angriff aus der dunklen Welt des Trent Reznor unbeschadet überstanden haben, und dann überlegen, was unsere Sinnesorgane da eigentlich wahrgenommen haben. „Diese DVD dient als Erinnerung daran, was wir erreicht haben, und gleichzeitig als Wendepunkt“, formuliert NIN-Mastermind Reznor in einem auf transparentem Plastik abgedruckten Manifest, das der edel verpackten Doppel-DVD beiliegt. Scheint so, als ob der manische Sound-Zertrümmerer selbst eingesehen hat, dass es so nicht weitergehen kann. Denn bei dem im Sommer 2000 entstandenen Konzertmitschnitt wirkt die düster dräuende Inszenierung antiquiert und im eigenen Ritual befangen – auch wenn „Maren Of The Pigs“ aus dem 94er-Meisterwerk THE DOWNWARD SPIRAL noch immer als coolste Rocksau seit Erfindung des 7/8-Takts funktioniert.
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