Nonsieur Dupont
Monsieur Dupont heißt soviel wie Herr Meier, Schulze, Müller oder ähnlich. Dieser Herr Schulze ist in diesem französischen Film der Pariser Gastwirt Georges Lajoie. Ein jovialer Mann um die vierzig, der was gegen Langhaarige und Gastarbeiter hat. Also rundum normal. Wie jeden Sommer fährt er mit seiner Frau und seinem Sohn auf den „Campingplatz an der Sonne“ am Mittelmeer. Der Aufenthalt wird ihm durch eine Baustelle mit ihrem Lärm und den verhaßten Gastarbeitern vermiest. Erfreulich ist dagegen Brigitte, die sechzehnjährige Braut von Sohnemann, für den Herrn Papa. Hier setzt die Dramatik in dem unterkühlt realistisch abgefilmten Epos ein. Papa vergreift sich an Brigitte, verdreht ihr, als sie sich wehrt, so unglücklich den Hals, daß er ihr das Genick bricht. Er versteckt die Leiche in der Nähe der Baustelle, so daß der Verdacht auf die Gastarbeiter fallen muß.
Die Rechnung des französischen Schulzes geht auf, die Wut der Camper konzentriert sich auf zwei Algerier, die am Abend zuvor in eine Schlägerei um Brigitte verwickelt waren. Das Alibi der Algerier ist zwar hieb- und stichfest, was aber den wirklichen Täter und seine Kumpane nicht abhält, den einen krankenhausreif zu schlagen und den anderen zu lynchen. Die französische Polizei läßt den Mord als Unfall gelten. Die Welt des Herrn Schulze (richtiger Dupont) bliebe heil, wäre der Andere im Krankenhaus nicht so weit genesen, daß er den Gastwirt in dessen Kneipe abknallen kann. Der „Arm Gottes“ rächt alles. Die Berliner Filmfestspiele prämieren sowas mit einem „Silbernen Bären“ und unsere Verleiher übernehmen sowas. Demnächst in Ihrem Kino.
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