Odd Couple

Yada Yada

Cargo

Yes, they Can: So stulle wie das Berliner Trio jongliert derzeit keine deutschsprachige Band mit Heavy-Blues, Kraut- und Space-Rock.

Wer befürchtet hatte, Odd Couple aus Berlin würden die Pierrotkostüme, die sie auf dem Cover ihres letzten Albums FLÜGGE trugen, gegen ein konventionelles Rock-Outfit tauschen, kann erleichtert sein: Nope, auch auf ihrem neuen Album YADA YADA klingt die mittlerweile zum Trio gewachsene Band in ihren exzentrischsten Momenten, als hätten Can und Ty Segall zusammen ein paar Trio-Verse gefrühstückt.

Im Opener „Bokeh 21“ sitzen Odd Couple gar mit Kraftwerk am Steuer, passieren Kyuss-County und lassen die elektronische Gangschaltung quietschen, bevor die Karre schließlich zum infernalischen Gitarrensolo explodiert. Mehr Rockgeschichte in siebeneinhalb Minuten geht kaum.

Von Heavy-Blues- oder Psych-Exzessen wie „Katta“ und „Stiff“, ohne Zweifel beeinflusst von den Thee Oh Sees, kann man sich ordentlich durchföhnen lassen; „Fangdannan“ hingegen ist schwebender Kraut­rock, der die spinnerten Schweizer Klaus Johann Grobe anfixen dürfte, sollten sie mal wieder – wie zuletzt 2017 auf einer Split-EP zum Record Store Day – Songs von Odd Couple covern.

Die Freude schmälert nur, dass im Titelsong die Dada-Lyrics einem bräsigen Rockslogan („An deinem eigenen Weg führt kein Weg vorbei“) weichen müssen. Nun nur nicht auf die großen Hallen schielen, Jungs! Da machen sie doch Taschenkontrolle.

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