Ozark Mountain Daredevils – Don’t Look Down

Ist „Don’t Look Down“ etwa ein diskreter Hinweis, doch besser nicht unten rechts auf dem Innencover nachzuschauen, ob bei den Credits zu dieser Platte auch die Namen der Eagles, von Poco, David Crosby oder Loggins & Messina auftauchen? Dort findet man nämlich von diesen Herren keine Spur! Und dennoch klingelts beim Anhören dieser auf Jim Guercio’s Caribou – Ranch eingespielten LP dauernd in den Ohren, und man vermeint, Bekanntes und Allzubekanntes zu hören. So könnten etwa bei „Crazy Lovin“ Tim B. Schmitt und Paul Cotton am Werk gewesen sein. Gleich bei drei Stücken, nämlich „Following The Way That I Feel“, „Moon On The Rise“ und „Love Makes The Lover“, scheinen die Eagles großzügig ausgeholfen zu haben. Draufgängerischer Notenklau der Daredevils also. Ihr einstmals origineller Sound – Country Rock mit Square-Dance-Anklängen – mit dem sie noch auf ihrem „Car Over The Lake“ -Album überzeugten, ist zur bloßen Masche verkommen. Der mechanische Metronom – Rhythmus von „River To The Sun“. „The Fox“ oder „Snowbound“ nervt gewaltig.da immer wieder die gleichen Stilmittel vorherrschen: das Hühnerhof-Gackern der mouth harp, die lahmarschige Country-Fiddle und ein zickiges Banjo-Geplänkel. Letzteres wird bei der Fingerpicking-Etüde „Stinghead“ zur Unerträglichkeit gesteigert. Muß man noch erwähnen, daß als krönender Höhepunkt auch noch ein Schmachtfetzen wie „Giving It All To The Wind“ auf dieser Platte verbrochen wurde? Hinzu kommt, daß die Lyrics dieser Produktion einen auch nicht gerade umhauen. Muß man die Ozark Mountain Daredevils vergessen?