Pan Sonic – a
Wie sonst sollte diese Platte heißen. Natürlich A, wie der Buchstabe, der den Finnen von einem japanischen, unsensiblen Elektrogroßkonzern entwendet wurde, nicht ahnend, daß ihnen durch die Namensbrüderschaft mit diesem einzigartigen Duo definitiv mehr Coolness und Credits zugespielt werden, als sie durch alle Werbekampagnen dieser Welt jemals erreichen können. Aber so funktioniert das System nunmal auch am Ende des Jahrtausends nicht, weswegen die Brillanz und Einzigartigkeit von Mika Vaino und llpo Väisänen jetzt wieder ganz allein auf sie selber zurückfällt. Keine Frage, daß A schon aufgrund dieser Herausforderung eine Bombe sein mußte und klingt, als hätte das Duo den gesamten Hi-Tech ihrer Unterdrücker zersägt und neu verlötet. Und das mit einer Konsequenz und Gnadenlosigkeit, die selbst den Elektronik-Berserker Richard James wie einen Eurodance-Act erscheinen läßt. Alles an diesem Werk ist extrem – extreme Stauchungen, extreme Frequenzen, extremer Isolationismus. Ein tiefer Bück in das Innenleben ihrer legendären selbstgebastelten Geräte, ambiente Weite, punktuelle Elektro-Schläge, tödliches Feedback und anhaltende, isolierte Frequenzen. Tone, die Hunde in den Wahnsinn treiben. Musik aus der digitalen Früh- oder analogen Spätzeit-Sounds, denen bei aller Wucht und knispeligen Brillanz immer noch Arbeit und Industrialismus eingeschrieben sind – aber ohne jeden Pathos. NoWave und Dub.das musikalische Koordinatensystem ist komplett entkleidet, keine Emphase, keine Gemütlichkeit. Angst ist nicht ausgeschlossen, Cool ist gar kein Wort. Vaino und Väisänen stehen in Schneestürmen und Kathedralen mit einer Größe, die ohne Frage im Norden Europas erfunden wurde. So muß es sein. Br vo. D nke.
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