Pantera
Reinventing The Steel
Brachial
Nach ihrem bestenfalls als Lückerfüller zu bezeichnenden Live-Album OFFICIAL LIVE -101 PROOF melden sich die Crossover-Metaller Pantera mit einem neuen Studio-Album zurück. Wie nicht anders zu erwarten, bleibt das Quartett aus New York um Gitarrist Dimebag Darrell und Schlagzeuger Vinnie Paul seinem brachialen Erfolgssound treu und liefert wie gewohnt zehn knüppelharte, kompromisslos rockende Tracks ab. Bereits der wuchtige Operier „Hellbound“ markiert die Stoßrichtung, der die Band in den folgenden Songs ohne großen Abschweifungen folgt. Besonders in Stücken wie „Goddamm Electric“ – live eingespielt mithilfe von Gitarrist Kerry King (Slayer) am 13. Juli 1999 beim Ozzfest in Dallas – und „Yesterday Don’t Mean Shit“ überzeugt Pantera mit messerscharfen Riffs, peitschenden Rhythmen und wütenden Gesangsattacken. Richtig zur Sache geht es auch bei „We’ll Grind That Axe For A Long Time“ und „It Makes Them Disappear“, in denen die Band von der ersten bis zur letzten Sekunde nichts anbrennen lässt. Trotz aller Bemühungen gelingt es Pantera auf REINVENTING THE STEEL nicht, einen entscheidenden Schritt nach vorne zu kommen. Sound, Attitüde und Inhalt unterliegen seit dem Opus THE GREAT SOUTHERN TRENDKILL nur minimalen Veränderungen. Im sehr traditionsverbundenen Metal-Genre mit Sicherheit keine Besonderheit, aber Pantera machen es sich ein wenig zu einfach und präsentieren seit Jahren die gleichen ausgelutschten Parolen. Richtigen Biss hat das schon lange nicht mehr.