Pat Boone – In A Metal Mood – No More Mr. Nice Guy

Vergessen Sie Dieter-Thomas Kuhn und Mike Flowers. Hier kommt der vorläufige Höhepunkt der Abteilung Trashkultur. Pat Boone, Mr. Clean und vor kaum mehr als 35 Jahren (letzter Hit: ‚Speedy Gonzales‘, 1962) der Schwarm der (netten) amerikanischen Teenager, hat seine Drohung wahrgemacht und ein Metal-Album aufgenommen. Oder zumindest das, was er für ein Metal-Album hält. Und weil’s so schön ist, hier die komplette Tracklist: ‚You’ve Got Another Thing Comin“ (Judas Priest), ‚Smoke On The Water‘ (Deep Purple), ‚It’s A Long Way To The Top (If You Wanna Rock ‚N Roll)‘ (AC/DC), ‚Panama‘ (Van Halen), ‚No More Mr. Nice Guy‘ (Alice Cooper), ‚Love Hurts‘ (Nazareth), ‚Enter Sandman‘ (Metallica), ‚Holy Diver‘ (Dio), ‚Paradise City‘ (Guns ‚N Roses), ‚The Wind Cries Mary‘ (Jimi Hendrix), ‚Crazy Train‘ (Ozzy Osbourne) und ‚Stairway To Heaven‘ (Led Zeppelin). Die Songs kommen bei Boone im cheesy bis jazzy Big Band-Style. Vor diesem großorchestralen Hintergrund croont der 62jährige überzeugte Christ wie der Teufel zu ekstatischen Frauenchören und satten Bläsersätzen. Mal gibt’s ein Saxophonsolo, mal ein Gitarrensolo im 8oer-Jahre-Kleister-Sound. Höhepunkt: Die Version von ‚Paradise City‘. Weil ein Song von Guns ‚N Roses ohne die Stimme von Axl Rose nur gewinnen kann. In den Liner Notes erklärt Boone in einem Nebensatz, daß er im Zuge der Recherchen zu diesem Album erstmals (!) die Musik von Deep Purple und Jimi Hendrix gehört habe: „Es war eine Offenbarung für mich!“ Boones seltsame Gäste bei dieser Offenbarung: Ritchie Blackmore, Dweezil Zappa und Ronnie James Dio. Nur einer wollte partout nicht mitmachen bei der metallischen Stimmungsreise: Ozzy Osbourne. Sein Kommentar: „He can fuck off.“