Patti Smith

Victor Bockris, selbsternannter Szenekenner und eifriger Verfasser diverser Biographien (Elaborate über Keith Richards, Blondie, Velvet Underground und Lou Reed hat er bereits verfaßt) hat sich diesmal passend zu ihrem Comeback -Leben und Werk von Patti Smith zur Brust genommen. Dabei herausgekommen ist eine alles in allem recht gut recherchierte Story, die in Detailfragen zwar nicht immer ganz stimmig ist, aber dennoch einen interessanten ¿*. Einblick in die Entwicklung von Patti Smiths Karriere von ihrem Aufstieg über ihren Ausstieg bis hin zu ihrem Wiedereinstieg gibt. Das Ganze garniert Mr. Bockris mit vielen Interview-O-Tönen und diversen Auszügen aus Platten- und Konzertrezensionen, ihrem kompletten ersten Interview aus dem Jahr 1972, einem etwas mageren Schwarzweiß-Fototeil sowie einer Disco- (Vorsicht vor der absolut mangelhaften Auflistung von Bootlegs!) und Bibliographie. Soweit, so gut. Unter aller Kanone ist allerdings Bockris‘ Gier auf – hechel, hechel schmierige Beziehungsdetails mit fraglichem Wahrheitsgehalt, die den Autor oder sonst irgendjemanden nicht nur nicht die Bohne angehen, sondern auch mit der musikalischen Entwicklung von Mrs. Smith herzlich wenig zu tun haben und sie obendrein wie ein drittklassiges Groupie aussehen läßt. Und das ist dermaßen ärgerlich und überflüssig, daß Mr. Bockris‘ Patti Smith-Biographie mit nur 3 Sternen nach Hause gehen muß.